Das Heimatmuseum bekommt zwei Chefinnen
Pavla Brandsch und Antje Schnellenbach wissen um die beeindruckenden Fußstapfen, die Walter Jordan hinterlassen wird, wenn er sich endgültig aus der Leitung des Bergneustädter Heimatmuseums zurückzieht. Seit dem Jahr 2008 war er „Herz und Seele des Museums“, wie Utz Walter, Vorsitzender des Heimatvereins „Feste Neustadt“, es formuliert. Doch die beiden Bergneustädterinnen lassen sich auch von großen Fußstapfen nicht schrecken.
Antje Schnellenbach (Foto, r.), jetzt federführend zuständig für alles, was mit den Trauungen im Museum zusammenhängt, sagt: „Natürlich ist das eine Herausforderung. Walters großer Erfahrungsschatz und seine Anregungen sind uns sehr wichtig.“ Und Pavla Brandsch (2. v.r.), neue Leiterin des Hauses, ergänzt: „Aber wir haben auch viele Ideen. Und werden in den nächsten Wochen sondieren, was wir wie auf den Weg bringen können.“ Pavla Brandsch und Antje Schnellenbach wurden, wie schon Walter Jordan, durch den Heimatverein in die Museumsleitung geholt. Utz Walter betont, der Job sei nun wegen des hohen Arbeitspensums aufgeteilt worden.
Brandsch freut sich auf ihre Aufgaben. „Dieses Haus lebt, man fühlt sich als Besucher willkommen. Das ist wirklich mein Traumberuf.“ Sicherlich, so räumt sie ein, würden ihre Führungen anders sein als die von Walter Jordan. „Ich bin sehr an Geschichte interessiert, stamme aber aus Tschechien. Ich bin also nicht wie Walter mit der hiesigen Historie groß geworden.“ Das bringe naturgemäß andere Schwerpunkte und Blickwinkel mit sich, sagt die neue Museumschefin. Vier Tage die Woche wird sie – so der aktuelle Stand der Planung – im Museum sein, dazu kommen die Vernetzung mit anderen Museen, Veranstaltungen und der Kontakt zum Verband Rheinischer Museen. „Es ist einiges an ‚Drumherum', aber auch das fasziniert mich.“
Antje Schnellenbach ist seit vielen Jahren aktiv bei den Landsknechten und Marketenderinnen. Sie verrät lachend die erste Reaktion ihres Umfeldes auf ihre Entscheidung, sich um den Posten im Museum zu bewerben: „Die meisten sagten sofort: Das war ja klar!', weil sie um meine Verbundenheit zum Heimatverein wissen.“
Die Bergneustädterin ist seit einem Jahr Ehrenstandesbeamtin. „Das macht richtig Freude“, erklärt sie – mit Betonung auf dem „richtig“. Und man sieht es ihr an, dass die Begleitung Heiratswilliger sie glücklich macht. „Ich nehme mir Zeit für das Brautpaar, kann ein bisschen die Aufregung nehmen, und am Tag selbst haben alle gute Laune. Das ist doch toll.“ Ihre Superkraft sei es, so hat sie festgestellt, schnell einen Draht zu den Paaren zu haben, so dass die Vorgespräche im Grunde immer intensiv und vertrauensvoll ablaufen.
„Walter wird große Spuren hinterlassen, aber wir freuen uns jetzt, seine Nachfolge – mit unseren eigenen Akzenten – anzutreten“, sagt Antje Schnellenbach und ihre Kollegin Pavla Brandsch nickt lächelnd.